
Bundesarbeitsgemeinschaft der Suchthilfeeinrichtungen im Deutschen Caritasverband
Karlstr. 40
79104 Freiburg
Bundesarbeitsgemeinschaft der Suchthilfeeinrichtungen im Deutschen Caritasverband
Karlstr. 40
79104 Freiburg
Programm
Seminare
Conrad Tönsing, Osnabrück
Stephan Hirsch, Frankfurt
Die Suchthilfe wird von einer Vielzahl rechtlicher, politischer wie auch fachlicher Aspekte und Vorgaben bestimmt. Diese verändern sich fortlaufend und prägen in relevanter Form die tägliche Arbeit in den Einrichtungen.
In diesem Forum setzen sich die Teilnehmer_innen mit aktuellen fachpolitischen Themen auseinander, diskutieren diese und suchen nach gemeinsamen Lösungen. Dabei wird bewusst auf eine Themenvorgabe verzichtet. Die Inhalte werden von den Teilnehmer_innen selbst eingebracht und bestimmt.
keine Teilnahmebegrenzung
Prof. Dr. Heiko Löwenstein, Köln
Um Interventionen Ziel und Richtung zu geben, sind Diagnosen unverzichtbar. Von klassifikatorischen Diagnosesystemen (z. B. ICD, DSM) sind rekonstruktive Diagnosen zu unterscheiden. Dabei soll ausgehend von den Erzählungen der Betroffenen und weitgehend frei von Vorannahmen menschliches Erleben und biographisches Gewordensein verstanden werden können.
Im Rahmen des Seminars wird in Grundtechniken der Gesprächsführung und der Auswertungsmethodik eingeführt. Dabei werden exemplarische Ausschnitte aus biographischen Interviews von Menschen mit Abhängigkeitserkrankung gemeinsam analysiert. Auch eigenes Textmaterial kann eingebracht werden, sofern es in authentischer, unverfälschter Form vorliegt: z. B. als biographische Niederschrift eines Adressaten/einer Adressatin oder als Abschrift einer Tonaufzeichnung (kein Gedächtnisprotokoll, keine stichpunktartige Zusammenfassung durch Professionelle), auch kurze Ausschnitte von 2-3 min.
max. 12 Teilnehmende
Dr. Elke Sylvester, Wallenhorst
Dr. Wiebke Voigt, Essen
Zwischen Sucht und Trauma besteht ein deutlicher Zusammenhang. In diesem Workshop werden epidemiologische Daten vorgestellt und neurobiologische Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sucht und Trauma erklärt. Im Anschluss stellen die Referentinnen Erfahrungen aus der Klinikpraxis mit dem Therapiemanual "Seeking Safety" (Sicherheit finden) von Lisa M. Najavits vor. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehen sie beispielhaft eine Therapiestunde durch. Die Ergebnisse der multizentrischen Seeking-Safety-Studie, die das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) durchgeführt hat, fließen in die Darstellungen mit ein.
keine Teilnahmebegrenzung
Jane van Well, Köln
Heribert Siek, Hürth
Das Sterben gehört unweigerlich zum Leben dazu, wir versuchen nur, es so lange wie möglich, von uns fernzuhalten. In der Suchthilfe werden wir auf verschiedene Weise mit dem Sterben und dem Tod konfrontiert. Sei es die Übernachterin, die morgens in der Notschlafstelle tot in ihrem Bett aufgefunden wird oder der verzweifelte Heroinabhängige, der keine Perspektiven mehr sieht und versucht, sich das Leben zu nehmen. Wie gehen wir mit solchen Erlebnissen um? In wie weit setzen wir uns mit der eigenen Sterblichkeit auseinander und wie stärke und unterstütze ich die Selbstfürsorge? Hierüber möchten wir in den Austausch gehen und Erfahrungen, Methoden und best practice Beispiele erörtern.
max. 15 Teilnehmende
Dr. Hans Dupont, Heerlen
Das SNA-Projekt arbeitet grenzüberschreitend zusammen, um in der Euregio Maas-Rhein eine gute Volksgesundheit zu gewährleisten. Dabei werden den Menschen Informationen zur Verfügung gestellt, die sie zu gesünderen Entscheidungen anregen sollen.
Sowohl Quellen als auch eigene Studien zeichnen ein besorgniserregendes Bild von schädlichem Konsumverhalten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie Senioren in der Maas-Rhein-Euroregion (EMR).Alkohol, Cannabis, Videospiele und Medikamente: Wie sieht das Konsumverhalten wirklich aus?
Menschen sind soziale Wesen. Wir schauen darauf, was andere tun, um für uns selbst zu bestimmen, was "normal" ist. Aber das Bild, das wir vom Lebensstil anderer Menschen haben, entspricht oft nicht der Realität. Aufklärung zum tatsächlichen Verhalten der Menschen in unserem Umfeld kann unser eigenes Verhalten nachhaltig verändern. Dies wird mit dem Social Norms Approach (SNA) beabsichtigt.
keine Teilnahmebegrenzung
Nobert Teutenberg, Köln
Neue Kolleg_innen in der Suchthilfe werden mit vielfältigen Eindrücken und Situationen konfrontiert. Es begegnen ihnen Klientinnen und Klienten oder auch Vorgehensweisen von Kolleginnen und Kollegen, die nicht sofort verständlich sind. In der Regel lässt sich das im direkten Austausch im Team besprechen und klären.
Aber es kann auch hilfreich sein, ergänzend dazu die eigenen Fragen mit Kolleg_innen aus anderen Einrichtungen zu besprechen. Mehrperspektivische Betrachtung und die Auseinandersetzung mit anderen Einstellungen und Konzepten fördern die Entwicklung eigener Haltungen und Arbeitsstile und bereichern damit auch wieder das eigene Team.
Dieses offene Seminarformat richtet sich an Kolleginnen/Kollegen, die sich noch neu im Arbeitsfeld der Suchthilfe fühlen und Lust haben, die eigene Haltung anhand von Fällen und von eigenem Erleben noch einmal zu schärfen. Den Inhalt bestimmt die Gruppe. Auch die Rolle der CaSu kann dabei Thema sein.
max. 15 Teilnehmende
Matthias Munz, Herbolzheim
Innerer Frieden, den Frieden mit sich und der Umwelt, das sind die Schlüssel für wahre Weiterentwicklung. Sich selbst als bewusstes, mit Gott und der Erde verbundenes Wesen wieder zu entdecken, um in Anbindung an den Wesenskern in Kontakt mit der Umwelt zu treten, ist eine Aufgabenstellung, die es sich lohnt anzunehmen. Alles was wir in unserem Leben tun, darf beseelt sein von dem was uns im Herzen berührt. Nur wenn diese Berührung in uns stattgefunden hat, kann Leben "einfach" sein.
Haka soll die Verbindung knüpfen zwischen dem Ausdruck unseres Menschseins im Außen und dem Kern und Seins-Zustand in uns selbst. Sich darzustellen und zu präsentieren mit dem was gerade ist, ist der erste Schritt des Zu-sich-Stehens; es in eine Ausrichtung zu bringen, ist der zweite Schritt. Haka soll genau das anregen.
Durch Rhythmus, tönen, laut sein, still werden und das Ausdrücken von Gesten werden die jeweiligen Komfortzonen ausgedehnt. Im Miteinander erfahren die Teilnehmenden ein "Wir" und eine Verbundenheit. Von der Verletzlichkeit bis zum absoluten Selbstbewusstsein, vom inneren Widerstand bis zum Ausdruck der puren Lebenskraft werden alle Facetten gelichtet.
Im ersten Block finden sporttherapeutische Übungen statt, die sich in eine Gesprächspsychotherapie integrieren lassen können (Stretching mit Stuhl, Koordinationstraining mit Bällen, Chill out - Entspannung durch eine geführte Meditation).
Das Seminar "Haka. The Power of mental freedom" richtet sich an interessierte Kolleg_innen, die offen sind für neue Erfahrungen. Vorkenntnisse sind keine erforderlich, bequeme Kleidung wäre ratsam.
max. 20 Teilnehmende