Qualitätsmanagement-

rahmenhandbuch

 

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Glossar

 

Begriff

 

 

Erläuterung

 

 

Akkreditierung

In Deutschland von der Trägergemeinschaft für Akkreditierung GmbH (TGA) an anerkannte unabhängige Dienstleister erteilte Zulassung zur Durchführung von Auditierung und Zertifizierung.

 

Arbeitsanweisungen

Arbeitsanweisungen bestimmen und beschreiben die Umsetzung und Vorgehensweise für eine spezifische Tätigkeit oder Aufgabe wie z. B. die Anwendung diagnostischer Verfahren.

 

Audit

Das Audit ist ein Instrument zur Aufdeckung von Schwachstellen, zur Anregung von Verbesserungen und zur Überwachung der eingeleiteten Qualitätsmanagementmaßnahmen. Zielsetzung des Audits ist es, Voraussetzungen zu schaffen, um gesetzliche Auflagen und vertragliche Vereinbarungen sowie eigene Qualitätsziele in geplanten Prozessabläufen anforderungsgerecht zu entwickeln (wesentliche Auditarten: Produktaudit, Verfahrensaudit, Systemaudit).

 

BAR

Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR)

 e. V. ist die gemeinsame Repräsentanz der Verbände der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung, der Deutschen Rentenversicherung Bund, des Spitzenverbandes der landwirtschaftlichen Sozialversicherung, der Bundesagentur für Arbeit, der Bundesländer, der Spitzenverbände der Sozialpartner, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen, der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe sowie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zur Förderung und Koordinierung der Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen.

 

Beauftragter der Leitung

Mitarbeiter der Organisation, der spezifisch mit dem Aufbau und der Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements betraut ist. Wird i. d. R. als Qualitätsmanagementbeauftragter ("QMB") bezeichnet.

 

Befähigerkriterien

Das EFQM-Modell besteht aus neun Hauptkriterien und gliedert sich in die beiden Gruppen Befähiger und Ergebnisse. Die Befähigerkriterien „Führung“, „Mitarbeiterorientierung“, „Politik und Strategie“, „Partnerschaften und Ressourcen“ sowie „Prozesse“ sind wesentliche Einflussgrößen der Ergebniskriterien.

 

Benchmarking

Benchmarking ist die Suche nach den besten Prozessen, Vorgehensweisen oder Ergebnissen, die für die jeweilige Aufgabe im eigenen Unternehmen relevant sind. Ziel ist es dabei, von diesen Prozessen, Vorgehensweisen und Ergebnissen zu lernen und sie zur Verbesserung der eigenen Leistung einzusetzen. Unterschieden werden:

 

Internes Benchmarking:

Tätigkeiten oder Ergebnisse im eigenen Unternehmen werden als Vergleichsgrundlage genutzt.

 

Kompetitives Benchmarking:

Vergleich mit direkten Wettbewerbern am Markt.

 

Funktionales Benchmarking:

Vergleich mit Unternehmen in der eigenen (oder einer ähnlichen) Branche.

 

Best Practice Benchmarking:

Vergleichsdaten und -prozesse beziehen sich auf die bestmögliche Realisierung vergleichbarer Tätigkeiten / Geschäftsprozesse, unabhängig von der Branche.

 

Award Model Benchmarking:

Messen an den Kriterien internationaler Qualitätspreise.

 

Beschwerdemanagement

Auf der Grundlage eines systematischen Beschwerdemanagements können gezielte Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung festgestellt und eingeleitet werden. Beschwerdemanagement als zentrales Instrument zur Qualitätsverbesserung setzt u. a. eine Sammlung, Analyse und Auswertung von Beschwerdefällen, eine Überprüfung durchgeführter Tätigkeiten und Maßnahmen sowie die genaue Regelung des Ablaufs der Bearbeitung von Kundenbeschwerden voraus.

 

Beurteilungssystematik

Die Kriterien und Unterkriterien des EFQM-Modells werden anhand der sog. RADAR-Systematik bewertet. Diese umfasst folgende Aspekte: Results (Ergebnisse), Approach (Vorgehen), Deployment (Umsetzung), Assessment (Bewertung) und Review (Überprüfung).

 

BQR

Konzept der Indikationsbezogenen Bewertung der Qualität von Reha-Einrichtungen auf Grundlage von ermittelten Qualitätskennzahlen. Die Kennzahlen berücksichtigen unter anderem die Ergebnisse aus dem Peer-Review-Verfahren, KTL-Auswertungen, Reha-Leitlinien (ETM), Berichtslaufzeiten,  Rehabilitandenbefragungen, Strukturanforderungen, Visitationsergebnisse etc.

 

Controlling

Controlling beschreibt Tätigkeiten sehr unterschiedlicher Art und ist somit ein schwer definierbarer Begriff. Hier werden mit Controlling die Maßnahmen verstanden, die der Überprüfung der quantitativen und qualitativen Zielerreichung eines Unternehmens, einer Institution oder Einrichtung sowohl im Hinblick auf die Hauptprozesse als auch im Hinblick auf die Supportprozesse dienen.

 

DGQ: Deutsche Gesellschaft für Qualität e. V.

Die DGQ bildet Personen und Unternehmen zur Weiterentwicklung von Managementunternehmen aus. Die DGQ will das Know-how und die wirtschaftlichen Methoden des Qualitätsmanagements umfassend vermitteln sowie Systeme, Methoden und Verfahren weiterentwickeln.

 

DQS: Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen, mbH Qualitäts- und Umweltgutachter.

Weltweit aktive Gesellschaft für Begutachtungsdienstleistungen und Zertifizierungen.

 

DIN EN ISO 9000 ff

Normenmodell aus der Normenfamilie ISO 9000 ff, die die Einrichtung eines Qualitätsmanagementsystems sowie dessen einzelne Elemente festlegt.

Die von der International Organisation for Standardization entwickelte Normenreihe wurde als Europäische Norm (EN) und Deutsche Norm (DIN) übernommen; umfasst Empfehlungen zur Gestaltung von Qualitätsmanagementmodellen und enthält Nachweisnormen, womit eine Überprüfung des Qualitätsmanagementsystems einer Organisation oder Einrichtung ermöglicht wird.

Die erfolgreiche Überprüfung durch ein dafür legitimiertes Institut nennt man Zertifizierung.

 

DIN EN ISO 9001:2015

ISO 9001 legt Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem fest, welche für interne Anwendungen durch Organisationen oder für Zertifizierungs- oder Vertragszwecke verwendet werden können. ISO 9001 ist auf die Wirksamkeit des QM-Systems bei der Erfüllung der Kundenanforderungen gerichtet.

 

DIN EN ISO 9004:2000

ISO 9004 gibt Anleitung für einen im Vergleich zu 9001 erweiterten Bereich von Zielen eines Qualitätsmanagementsystems, um insbesondere die Gesamtleistung, Effizienz und Wirksamkeit einer Organisation ständig zu verbessern.

 

Effektivität

Effektivität ist „doing the right things“ (die richtigen Dinge tun). Die richtigen Ziele oder Alternativen müssen erst generiert werden. Im Rahmen der Problemlösungspsychologie wäre Effektivität auf offene Probleme anzuwenden. Bei offenen Problemen müssen zuallererst die Kriterien für eine Lösung generiert werden, beispielsweise die Kriterien für das Problem "entwickle eine erfolgreiche Behandlungsstrategie".

 

Effizienz

Effizienz ist „doing the things right“ (die Dinge richtig tun). Damit ist die Verwirklichung eines gegebenen Zieles mit geringst möglichen Kosten gemeint. Im Rahmen der Problemlösungspsychologie wäre Effizienz nur auf geschlossene Systeme anwendbar. Geschlossene Probleme sind solche, bei denen klar definiert ist, wann das Problem gelöst ist, z. B. beim Schachspiel. Demgemäß ist Effizienz das Verhältnis und die Festlegung der Wirtschaftlichkeit vom Ergebnis und den jeweils zur Erreichung eingesetzten Mitteln.

 

E.F.Q.M.-Modell

Die European Foundation for Quality Management (EFQM) wurde 1988 von 14 führenden europäischen Unternehmen mit der Zielsetzung gegründet, europäische Unternehmen in der Entwicklung, Durchführung und Überprüfung von Qualitätsmanagement zu unterstützen.

Das EFQM-Modell wurde 1996 auf das Gesundheitswesen übertragen und ermöglicht es Einrichtungen, eine Bewertung der medizinischen, pflegerischen und ökonomischen Qualität durch die Mitarbeiter in einem Selbstbewertungsprozess vorzunehmen.

 

EFQM-Diagnose SB

Ein im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen für die Ambulante Suchthilfe entwickeltes Instrument zur Durchführung einer Selbstbewertung nach EFQM.

 

Ergebnisqualität

Die Ergebnisqualität bezieht sich auf die Leistungen, die eine Einrichtung erbringt. Ergebnisqualität hat zum Ziel, die Anliegen der relevanten Interessengruppen in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen. Ergebnisqualität kann in vier Dimensionen abgebildet werden: Kundenbezogene Ergebnisse, mitarbeiterbezogene Ergebnisse, gesellschaftsbezogene Ergebnisse und leistungsbezogene Ergebnisse.

 

Evidence-Based Medicine

Der Begriff  „Evidenz-Basierte Medizin (EBM)" soll in allen Bereichen der Medizin die Ergebnisse empirischer Forschung in den Prozess der individuellen klinischen Entscheidungsfindung integrieren.

Grundlegend für die individuelle klinische Entscheidung sollte die in randomisierten und kontrollierten Studien sowie systematischen Literaturübersichten gewonnene Evidenz sein.

 

Hauptprozesse

Die Begriffe Hauptprozess, Schlüsselprozess und Kernprozess werden vergleichbar verwendet. Darunter werden Prozesse verstanden, die hinter den kritischen Erfolgsfaktoren einer Organisation bzw. einer Einrichtung stehen und maßgeblich zur Kundenzufriedenheit beitragen. Hauptprozesse besitzen einen für die Organisation oder Einrichtung, ihren Bestand und die Erfüllung ihrer Aufgaben sowie die Erreichung der Qualitätsziele herausragende Bedeutung. Sie stellen den wertschöpfenden Teil der Maßnahmen und Tätigkeiten einer Einrichtung bzw. Organisation dar. Merkmale von Hauptprozessen sind:

-      Wahrnehmbarer Kundennutzen

-      Einrichtungsspezifität

-      Nichtimitierbarkeit

-      Nichtsubstituierbarkeit.

 

Indikator / Kennziffer

Ein objektives, quantitatives Maß zur Bestimmung der Qualität. Klinische Indikatoren können individuell, z. B. mit Hilfe der Therapie-Ziel-Skalierung (Goal-Attainment-Scaling), bestimmt und damit zur Therapieverlaufskontrolle und Therapieevaluation im klinischen Alltag eingesetzt werden.

 

Joint Commission on Accreditation of Health Care Organisations (JCAHO)

Aufgabe des 1918 von der US Regierung für Gesundheitseinrichtungen gegründeten Akkreditierungskommitees ist die Förderung, Unterstützung, Entwicklung und regelmäßige Überprüfung von Qualitätsstandards im Gesundheitswesen.

Auf der Grundlage der von der Joint Commission entwickelten Outcome-Indikatoren werden in zunehmendem Maße auch in Europa ergebnisorientierte Qualitätsmessungen der erbrachten Maßnahmen und Leistungen durchgeführt.

 

KTL

Die Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) für die medizinische Rehabilitation ist ein Instrument der Reha-Qualitätssicherung der Rentenversicherung. Die therapeutischen Leistungen der Einrichtung werden mit diesem Verfahren klassifiziert und im Rahmen der Reha-Leitlinien nach Quantität und Qualität bewertet.

Klinikdokumentation Strukturmerkmale

Die Klinikdokumentation „Strukturmerkmale“ ist Teil des Qualitätssicherungsprogrammes der gesetzlichen Rentenversicherungsträger. Es liegt für die Indikationsbereiche „Psychosomatische Erkrankungen“ und „Abhängigkeitserkrankungen“ vor. In ihm werden pro Einrichtung u. a. folgende Angaben erfasst:

Allgemeine Angaben zur Gesamteinrichtung, Hauptmerkmale der Einrichtung, Angaben zur personellen Besetzung, Diagnostik, Therapie.

 

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)

Unter Einbezug aller Mitarbeiter werden Verbesserungen kontinuierlich und in kleinen Schritten dauerhaft angestrebt. Es wird erwartet, dass sich jeder Mitarbeiter ständig mit Fragen der Optimierung und Verbesserung auseinandersetzt. Es handelt sich demnach um einen dauerhaften Organisationsprozess, dem sich alle verpflichtet fühlen und an dem sich alle beteiligen. Optimierung und damit Veränderung ist selbstverständlicher Teil aller Tätigkeiten.

 

Kooperation für Transparenz und Qualität im Krankenhaus (KTQ)

Bei KTQ handelt es sich um ein krankenhausspezifisches Zertifizierungsverfahren, das bis 2001 in 25 Krankenhäusern hinsichtlich seiner Praktikabilität erprobt wurde. Der Katalog orientiert sich an Versorgungsabläufen, die alle Berufsgruppen, Hierarchie-Ebenen und Bereiche im Krankenhaus, insbesondere die Fachabteilungen, umfassen. Der KTQ-Katalog ist eine Gemeinschaftsproduktion der Vertragspartner (u  a. Verband der Angestellten-Krankenkassen / Arbeiterersatzkassenverband, Bundesärztekammer, Deutsche Krankenhausgesellschaft), an dessen Entstehung die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften, der Deutsche Pflegerat und Vertreter der konfessionellen Krankenhäuser (proCum Cert) mitgewirkt haben.

 

Kunde

Der Begriff des Kunden wird häufig unterschiedlich verstanden. Beispiele unterschiedlicher Kundendefinitionen sind: Der betriebswirtschaftliche Kundenbegriff: Kunde ist, wer bezahlt. Der merkantile Kundenbegriff: Kunde ist der Empfänger einer Leistung. Der Kundenbegriff im Total Quality Management: Kunden sind alle Interessengruppen, mit denen die Organisation in einer Austauschbeziehung steht.

 

Kundenorientierung

Gestaltungsmerkmal von Organisationen und Einrichtungen, das voraussetzt, dass die wichtigsten aktuellen und Kundenanforderungen bekannt sind und wesentliche Entscheidungen und Handlungen innerhalb der Organisation bestimmen. Der Kunde / Nutzer steht im Mittelpunkt sämtlicher Maßnahmen und Bestrebungen des Qualitätsmanagements. Es können externe Kunden und Kooperationspartner (Klientel, Leistungsträger, Angehörige) und interne Kunden (Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen, Verwaltung) unterschieden werden.

 

Kundenzufriedenheit

Wahrnehmung des Kunden zu dem Grad, in dem die Anforderungen des Kunden erfüllt worden sind.

 

Leitbild

Im Sozialwesen wird die Rolle der Unternehmenspolitik häufig von einem Leitbild übernommen. Dieses enthält die grundlegenden Aussagen zu Zielen und Zweck der Einrichtungstätigkeit, den Werten und der Kultur sowie den Beziehungen zu den wichtigsten Interessengruppen. Das Leitbild stellt Vorgaben und Erwartungen an Führungskräfte und Mitarbeiter dar, die in allen Einrichtungsteilen funktionsspezifisch umzusetzen sind. Die Formulierungen eines Leitbildes sollten motivationsfördernd sein, und für alle Mitarbeiter eine Orientierung ermöglichen.

 

Leistungsindikator

Quantitatives Maß zur Beurteilung des Effektes einer Qualitätsintervention.

 

Matrixzertifizierung

Zertifizierung: Verfahren mit Bestätigung durch eine dritte Seite bezogen auf Dienstleistungen, Prozesse oder Systeme. Matrixzertifizierung: Nach einem Stichprobenverfahren ausgesuchte strukturgleiche Dienstleistungen, Prozesse, Systeme oder Organisationseinheiten, die zertifiziert werden sollen.

 

Mitgeltende Dokumenten

Mitgeltende Unterlagen enthalten diejenigen Arbeitsanweisungen, Dokumente, Formulare, Materialien und Verfahrensanweisungen einer Einrichtung, die bei der Darlegung der einrichtungsspezifischen Gegebenheiten im Hinblick auf die Qualitätsentwicklung und -sicherung relevant sind.

 

proCum Cert

proCum Cert ist eine Zertifizierungsgesellschaft, die sich als Institution der großen Trägerverbände Deutscher Caritasverband, Diakonisches Werk, Deutscher Evangelischer Krankenhausverband, Katholischer Krankenhausverband, Deutschland Eccelsia mit Themen in der Qualitätsentwicklung in Krankenhäusern und Einrichtungen im konfessionellen Bereich befasst.

 

Prozess

Ein Prozess beschreibt einen Ablauf, d. h. den Fluss und die Transformation von Material, Informationen, Operationen und Entscheidungen. Es handelt sich hierbei um eine geplante Abfolge von Schritten oder Handlungen, durch die ein Ausgangszustand in Richtung eines gewünschten Zielzustandes verändert wird.

 

Prozessqualität

Beschreibbare, nachvollziehbare und messbare Maßnahmen und Interventionen, die zum Erreichen der festgelegten Qualitätsziele beitragen.

 

Prozessmanagement

Der Teil eines Managementsystems, der sich auf das Leiten und Lenken von Prozessen bezieht.

 

Qualität

Die Gesamtheit von Merkmalen (und Merkmalswerten) einer Einheit bzgl. Ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen.

Qualität ist das Maß, in dem gesundheitliche Versorgung von Individuen oder Gruppen die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass vom Patienten erwünschte, auf die Gesundheit bezogene Ergebnisse erzielt werden, und zwar in Übereinstimmung mit dem aktuellen Wissen des Berufsstandes.

 

Qualitätsgremien

Qualitätsgremien bezeichnen verschiedene Formen von Arbeitsgruppen (Klausuren, Qualitätszirkel, Teams, KVP-Gruppen, Projektgruppen, Task-force-Gruppen usw.), die eine systematische Qualitätsentwicklung und Verbesserung zum Ziel haben.

 

Qualitätskontrolle

Überprüfung und Vergleich von Arbeitsmitteln, die zur Erreichung des jeweiligen Qualitätsziels eingesetzt werden.

 

Qualitätskriterien

Unterscheidende Merkmale, mit denen Aspekte der Qualität in den Bereichen der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität verglichen werden können.

 

Qualitätsmanagementhandbuch

Zentrales Dokument, in dem die Qualitätspolitik festgelegt und das Qualitätsmanagementsystem einer Organisation beschrieben ist.

Es enthält eine Zusammenfassung aller qualitätsrelevanten Regelungen einer Organisation oder Einrichtung, wie z. B. die Festlegung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten, Verfahrensanweisungen, Abläufe, Prüfanweisungen, geltende Standards usw..

 

Qualitätsmanagementsystem

Zur Verwirklichung des Qualitätsmanagements erforderliche Organisationsstruktur, Verfahren, Prozesse und Mittel.

 

Qualitätsmerkmale

Eigenschaften und Merkmale eines Produktes, einer Dienstleistung oder eines Prozesses, die die gewünschte Qualität kennzeichnen.

 

Qualitätssicherung

Alle geplanten und systematischen Maßnahmen, die innerhalb des QM-Systems umgesetzt und beschrieben sind, um zu belegen, dass eine zuvor festgelegte Qualitätsforderung erfüllt wird.

Qualitätssicherung ist ein Unterbegriff von Qualitätsmanagement und bezieht sich auf alle Maßnahmen, die dazu dienen, die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der spezifischen Einrichtungsleistungen zu messen, zu verbessern und zu belegen.

 

Qualitätsstandards

Qualitätsmerkmale, die für die Arbeit einer Organisation verbindlich gemacht werden, werden damit zu Qualitätsstandards.

 

Qualitätsziele

Auf der Grundlage von Maßzahlen konkret definierte Ziele auf Einrichtungs-, Leitungs- und Abteilungsebene. Die Erreichung der für die Zukunft festgelegten Qualitätsziele wird im Rahmen des Qualitätsmanagements angestrebt.

 

Qualitätszirkel

Synonym verwendeter Begriff für Projektgruppen, die regelmäßige Sitzungen mit dem Ziel der Qualitätsverbesserung durchführen (siehe Qualitätsgremien).

 

Querverweismatrix

Rechteckig angeordnetes Schema zum Verweis auf relevante Normabschnitte aus DIN EN ISO 9001:2015.

 

Review

Überprüfung oder Evaluation im Rahmen von regelmäßigen Treffen eines Qualitätsgremiums, die sich u. a. auf die Ergebnisse, Leistungen oder Maßnahmen von Qualitätsverbesserungsteams beziehen und dabei zuvor festgelegte Kriterien und Standards anwenden.

 

Schnittstelle

Bezeichnung für Schnittstelle (syn. Nahtstelle) z.B. zwischen zwei Arbeitsbereichen, Abteilungen, Aufgabenbereichen, Prozessen.

 

Selbstbewertung

Die Selbstbewertung steht am Anfang des regelmäßigen strategischen bzw. operativen Planungsprozesses einer Organisation und hat die Aufgabe, eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung sicherzustellen. Selbstbewertung in einer Einrichtung bzw. Organisation kann folgendermaßen charakterisiert werden:

Werkzeug, das auf einem mehrdimensionalen Zielsystem basiert (z. B. EFQM-Modell) Die Selbstbewertung steht am Anfang des regelmäßigen strategischen bzw. operativen Planungsprozesses einer Organisation und hat die Aufgabe, eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung sicherzustellen. Selbstbewertung in einer Einrichtung bzw. Organisation kann folgendermaßen charakterisiert werden:

-      Bewertungsmethode, die von der Organisation / Einrichtung selbst eingesetzt wird

-      Grundlage des strategischen und des operativen Managements

-      Dient als Voraussetzung für ein Benchmarking.

 

Sozialgesetzbuch (SGB)

Die Verfasser des Rahmenhandbuches CaSu sind sich darüber im Klaren, dass die jeweils relevanten Sozialgesetzbücher an den entsprechenden Stellen berücksichtigt werden müssen.

 

Strukturqualität

Die Strukturqualität beschreibt die strukturellen Leistungsvoraussetzungen wie z. B. die zur Verfügung stehenden Mittel und Ressourcen, die physische und organisatorische Umgebung sowie die menschlichen, technischen und finanziellen Voraussetzungen für die Durchführung der Aufgaben.

Elemente der Strukturqualität sind Anzahl des Personals, Qualifikation, Organisationsaufbau, Sachausstattung usw..

 

Substitutionsbehandlung

Abgabe eines Substitutes durch einen Arzt und psychosoziale Begleitbetreuung

Support-Prozesse

Supportprozesse erfüllen unterstützende Aufgaben, damit die Hauptprozesse reibungslos ablaufen, d. h. sie zielen nicht unmittelbar auf die Erfüllung der Hauptaufgaben der Einrichtung. Daher kann bei Supportprozessen die Frage nach dem "Outsourcing" gestellt werden.

 

Total Quality Management (TQM)

Nach DIN EN ISO 8402 wird unter Total Quality Management eine „auf die Mitwirkung aller ihrer Mitglieder gestützte Managementmethode einer Organisation, die Qualität in den Mittelpunkt stellt und durch Zufriedenstellung der Kunden auf langfristigen Geschäftserfolg sowie auf Nutzen für die Mitglieder der Organisation und für die Gesellschaft zielt", verstanden.

 

Verbesserungsbereiche

Nach dem EFQM-Modell diejenigen im Rahmen einer Selbstbewertung identifizierten Bereiche einer Einrichtung oder Organisation, die Verbesserungsressourcen beinhalten. Verbesserungsbereiche bieten konkrete Ansatzpunkte für die Einführung von Prozessen zur kontinuierlichen Verbesserung und die Durchführung von Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen.

 

Verfahrensanweisungen

Verfahrensanweisungen legen die Vorgehensweisen z.B. in administrativen, diagnostischen, therapeutischen, betreuerischen Prozessen fest.

Der formale Aufbau von Verfahrensanweisungen sieht ein Erstellungsdatum, eine eindeutige Kennzeichnung und Zuordnung zu Kapiteln und Unterkapiteln des Qualitätsmanagementhandbuches vor.

 

Visitation (DRV Bund)

Bei einer Visitation besuchen zwei Mitarbeiterinnen beziehungsweise Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung Bund, eine Ärztin oder ein Arzt und eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Verwaltung, eine Rehabilitationseinrichtung, um sich vor Ort über die Qualität des Rehabilitationsangebotes dieser Einrichtung zu informieren. Sie besichtigen die Einrichtung und führen Gespräche mit den leitenden Mitarbeitern, mit therapeutischen Mitarbeitern und mit den Patienten. Ziel einer Visitation ist, sich durch einen unmittelbaren, persönlichen Eindruck von der Qualität der medizinischen Rehabilitation zu überzeugen und die Rehabilitationseinrichtungen bei der qualitativen Weiterentwicklung zu beraten und zu unterstützen. Das Ergebnis einer Visitation wird in einem standardisierten Dokumentationsbogen festgehalten.

Vision und Mission

Ein Unternehmensleitbild (Vision) und die daraus ableitbaren Botschaften (Mission) beschreiben den Organisations- bzw. Einrichtungszweck und wie dieser auf der Grundlage welcher Werte erreicht werden soll.

 

Wertematrix

Einer Wertematrix kann der Wertehintergrund des Träger- bzw. Einrichtungsleitbildes sowie dessen umfassende Umsetzung in den Qualitätsmerkmalen entnommen werden. Aus der Wertematrix lassen sich die Qualitätsmerkmale und Qualitätsstandards ableiten.

 

Zertifizierung

Zertifizierung ist die Beurteilung der Konformität eines Qualitätsmanagementsystems anhand vorgegebener Kriterien durch unabhängige Dritte. Eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9000 ff. erfolgt durch akkreditierte Zertifizierungsunternehmen. Im Rahmen eines Audits wird ermittelt, ob ein Unternehmen die Bedingungen zur Zertifizierungserteilung erfüllt. Zu beachten ist, dass mit der Erteilung des Zertifikats nicht die Qualität von Produkten oder Dienstleistungen einer Organisation bescheinigt wird, sondern die Übereinstimmung des Qualitätsmanagement-Systems mit dem jeweils geforderten Regelwerk der Norm.

 

 

 

 

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2.1

06/2017

19 (Teil1)